Viermal PiA in Glindes Hort und Kita - praxisintegrierte Ausbildung
Fachkräftemangel im Erziehungsbereich soll mit der praxisintegrierten Ausbildung abgebaut werden. Vier junge Menschen beschreiten nun ihre Ausbildung über diesen Weg zur sozialpädagogische Assistenz.
Angesichts der Situation auf dem Arbeitsmarkt wäre es am einfachsten, sich Fachkräfte zu backen. So funktioniert es bekanntlich nicht. Die Stadt Glinde geht deshalb einen anderen Weg. Im Hort Löwenzahn mit seinen Einrichtungen in Wiesenfeld und am Tannenweg, sowie in der Kita Wirbelwind haben zum 1. September insgesamt vier junge Menschen mit ihrer PiA (praxisintegrierten Ausbildung) zur/ zum sozialpädagogischen Assistentin/en begonnen. In den kommenden zwei Jahren werden zwei Frauen und zwei Männer diesen Weg in den genannten städtischen Einrichtungen gehen. An drei Tagen der Woche besuchen die Auszubildenden die Berufsschule in Ahrensburg und Mölln. An den beiden anderen Tagen sammeln sie praktische Erfahrungen im Hort oder in der Kita.
Im Hort Löwenzahn am Standort Wiesenfeld hat der 24-Jährige Johnny Pereira Martins seine PiA gestartet. Erst hatte er einen Job als Möbelmonteur, der ihm aber irgendwann keinen Spaß mehr machte. Dann hat er was ganz anders gemacht. „Ich war Schulbegleiter und habe da jeden Tag mit Kindern in der Schule verbracht. Da habe ich gemerkt, was ich machen möchte,“ erzählt Johnny Pereira Martins. Den Hort Löwenzahn in Wiesenfeld kennt er schon. „Als Kind war ich selbst hier. Das ist schon etwas komisch.“ sagt er. Die Kinder sollen sich bei ihm viel bewegen, er selbst mag Basketball und alles was mit Sport zu tun hat. Mit der praxisintegrierten Ausbildung hofft er, „mehr Fachwissen zu bekommen und nicht nur dem Bauchgefühl zu vertrauen.“ Johnny Pereira Martins ist es wichtig, dass die Kinder etwas lernen, Gesellschaftsregeln, Bitte, Danke und respektvoll mit anderen umgehen. In der Reh-Gruppe des Hortes muss er nun Kindernamen lernen und in der Schule Fachwissen.
Die Glinder Kita Wirbelwind ist nun an zwei Tagen in der Woche der Ausbildungsplatz von Michaela Schmid. Sie macht die kommenden zwei Jahre eine praxisintegrierte Ausbildung zu sozialpädagogischen Assistentin. „Ich wollte immer mit Kindern arbeiten“, erzählt die 32-Jährige. „Aber dann kommt halt manchmal das Leben dazwischen.“ In den vergangenen Jahren hat sich Michaela Schmid um ihre Tochter und die Pflege ihres Großvaters gekümmert. Die Ausbildung in Glindes städtischer Kita Wirbelwind geht sie mit Elan an. „Ich lerne gerne und die Kinder haben mich sehr herzlich empfangen.“ Besonders beeindruckt ist Michaela Schmid davon, „wie schnell die Kleinen lernen.“ Das sei super interessant. „Die sind in dem Alter so offen und unvoreingenommen,“ ergänzt sie nach den ersten Tagen in der Kita.
Die Stadt Glinde finanziert mittlerweile eine ganze Reihe von praxisintegrierten Ausbildungen. Die der/ des sozialpädagogischen Assistentin/ en ist neu seit diesem Jahr. Von den anderen Ausbildungsgängen haben die ersten mittlerweile ihre Abschlüsse gemacht und sind weiter in Einrichtungen der Stadt Glinde tätig. Bei der praxisintegrierten Ausbildung gibt es eine Vergütung, die es im Erziehungsbereich so nicht geben hat.