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Rückblick Anwohnergespräch zur geplanten Unterkunft für Geflüchtete "Am alten Lokschuppen"

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Bürgermeister Rainhard Zug steht an einem Pult vor Publikum.
Foto: Stadt Glinde Bürgermeister Rainhard Zug spricht vor Anwohnerinnen und Anwohnern einer geplanten Unterkunft für Geflüchtete in der Straße "Am alten Lokschuppen"

Vertreter der Stadtverwaltung stellten den Stand der aktuellen Pläne dar und informierten über Erfahrungen anderer Einrichtungen in Glinde.

Wo bringen wir Menschen unter, die Schutz vor Krieg, Vertreibung und Krisen suchen? Mit dieser Frage beschäftigen sich viele Kommunen in Deutschland, so auch Glinde. Bürgermeister Rainhard Zug hat beim Anwohnergespräch (23.01.2024) zu einer geplanten Unterkunft für Geflüchtete (Standort "Am alten Lokschuppen") deutlich darauf hingewiesen. Der Leiter des Amtes für Bürgerservice Bernd Mahns erklärte, dass die Stadt Glinde aktuell etwa 30 Personen weniger aufnimmt, als sie eigentlich vom Kreis Stormarn zugewiesen bekommt. Für diese Menschen gibt es gerade keine Plätze in der Stadt. Etwa 60 Häuser und Wohnungen wurden bereits angemietet, um der Unterbringungspflicht nachzukommen. Bis zu 450 geflüchtete Menschen leben aktuell in Glinde.

Im Gespräch mit etwa 120 Bürgerinnen und Bürgern, wurden auch die beiden größeren Wohnanlagen für Geflüchtete (Schlehenweg & Willinghusener Weg) kurz vorgestellt. Sie sind nahezu vollbelegt. Eine dritte Anlage - mit drei kleinen Mobilheimen für insgesamt maximal 18 Personen - wird keine deutliche Entlastung der Situation bringen. In den kommenden Wochen ist diese in der Straße "Am Berge" einzugsbereit. Um zusätzlichen Platz zu schaffen, muss die Anlage in der Straße "Am alten Lokschuppen" für bis zu 80 Personen entstehen. Das Grundstück wurde für 10 Jahre gemietet. Die Einrichtung könnte nach aktueller Gesetzeslage für zweimal drei Jahre am Standort bleiben. Konkrete Pläne gibt es noch nicht, aber sie sollen voraussichtlich bis zum Sommer ausgearbeitet werden. Dann soll es ein weiteres Gespräch mit Anwohnerinnen und Anwohnern stattfinden (wahrscheinlich Mai/ Juni), um sie in die weitere Planung einzubinden.

Beim Termin im Festsaal des Marcellin-Verbe-Hauses äußerten Bewohnerinnen und Bewohner der Arthur-Christiansen-Straße Bedenken gegenüber dem Vorhaben. Genannt wurden baurechtliche Fragen, weil die Häuser in einem Gewerbegebiet entstehen. Außerdem ging es um die Sorge vor Konflikten, Angst vor Lärm und weitere Punkte. Immer wieder wurde gefragt, ob nicht andere Orte geeigneter wären. Bürgermeister Rainhard Zug erklärte, dass die Verwaltung die Sorgen der Nachbarschaft wahrnimmt und darüber weiter ins Gespräch kommen möchte. Er versuchte auch deutlich zu machen, dass dieses gewählte Grundstück für die aktuelle Situation sehr gut geeignet wäre und auch genutzt würde. Es könne sofort bebaut werden. Das Unterbringungsproblem könnte so schnell gelöst werden. Zum Ende des Jahres/ Beginn des kommenden Jahres könnten die Häuser stehen, nur teilweise mit drei Stockwerken.

Seit Jahren prüft die Stadtverwaltung Standorte für den Bau von Unterkünften und wird dies auch weiterhin tun. Im Gespräch waren beispielsweise der Parkplatz "Kupfermühlenweg" (Brandschutzprobleme wegen des nahen Waldes), der Parkplatz am Markt (Innenstadt-Parkplätze würden wegfallen), die Friedhofserweiterungsfläche (zahlreiche Bäume müssten weichen), in der Nähe des Golf Gutes (Lärmschutz wegen der Bahnstrecke nicht möglich), "Am Anger" und Sanierung des Gebäudes am Togohof (zu klein & zu teuer). Auch Turnhallen könnten für die Unterbringung gesperrt werden.

Der Beauftragte für Flüchtlingsangelegenheiten der Stadt - Ben Yeboa-Kodie - schilderte Abläufe in einer Unterkunft, um einen Einblick in das Leben der Geflüchteten zu geben. Er sprach über Sprachangebote, Integrationskurse und das Glinder Hilfen-Nezwerk. Nach Ben Yeboa-Kodies Erfahrungen überwiegen positive Integrationsbeispiele deutlich. Wenige negative Beispiele werden nur mehr wahrgenommen. Besondere Gewalt- oder Lärmprobleme seien nicht bekannt. Integration sei kein Sprint, sondern ein Marathon und dauere seine Zeit. Vertreter der Glinder Flüchtlingshilfe stellten dar, dass man dabei als Nachbarschaft helfen könne. Bei der Veranstaltung im Festsaal waren auch Mitglieder der Glinder Stadtvertretung von CDU, SPD, Bündnis 90/ Die Grünen und FDP dabei. Die Fraktionsvorsitzende der Grünen, Martina von Bargen sagte, dass in der neuen Einrichtung auch eine Stelle für Soziale Arbeit angegliedert werden könnte, als Ansprechperson für alle vor Ort. Marlies Kröpke, stellvertretende Fraktionsvorsitzende der SPD meinte, im Hinblick auf dichte Bebauung, sei es in anderen Straßen, wie z.B. "An der Au" ähnlich.

Bei der jetzt anstehenden Planung der Unterkunft gilt es viele Dinge zu berücksichtigen. Dabei sollen auch die Bedürfnisse der Anwohnerinnen und Anwohner mit beachtet werden. Lärm- und Sichtschutzmaßnahmen, Ausrichtung der Gebäude, zusätzliche Veränderungen der Außenanlagen und weitere Punkte sollen diskutiert und miteinander bearbeitet werden. Am Ende der Veranstaltung stellte Bürgervorsteher Claus Peters fest, ein Kompromiss mit der Nachbarschaft sei das Ziel.

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