Rückblick Anwohnergespräch „Am Berge“ - Mobilheime für Geflüchtete
Drei Mobilheime für je sechs Personen sollen noch in diesem Jahr an der Straße „Am Berge“ errichtet werden. In diesen Unterkünften will die Stadt Glinde Geflüchtete unterbringen. Über das Vorhaben haben nun Bürgermeister Rainhard Zug und der Leiter des Amtes für Bürgerservice mit den Anwohnenden gesprochen (30. August 2023).
Wie andere Kommunen in Schleswig-Holstein steht auch die Stadt Glinde vor der Herausforderung, zugewiesenen Geflüchteten eine Unterkunft zu stellen. Das Angebot an günstigen Wohnungen in der Stadt ist gering. Neuer Wohnraum ist geplant und wird teilweise schon gebaut. Die Stadt hat mittlerweile mehr als 50 Objekte im Stadtgebiet angemietet, um Geflüchtete unterzubringen. Die Stadt konkurriert mit Bürgerinnen und Bürgern um Wohnraum und trägt damit zur Verschärfung der Situation auf dem Wohnungsmarkt bei. Denn die Zuweisung von Geflüchteten erfolgt nach dem Königsteiner Schlüssel. Große Kommunen sind verpflichtet mehr Menschen aufzunehmen, als kleinere. Wegen der fehlenden Unterbringungsmöglichkeiten erfüllt Glinde diese gesetzlichen Vorgaben aktuell nicht.
Um den Wohnungsmarkt der Stadt etwas zu entlasten, sollen die Mobilheime für je sechs Personen entstehen.
Bürgermeister Rainhard Zug machte im Gespräch deutlich, dass es an diesem Standort keine weitere zentrale Unterkunft wie am Schlehenweg oder am Willinghusener Weg wird. An diesem Standort werden 18 Personen untergebracht. In der Vergangenheit wurden bereits unterschiedliche städtische Flächen bewertet, wie sie kurzfristig genutzt werden könnten. Der Standort „Am Berge“ passt deshalb, weil dort schnell die Anschlüsse für Wasser, Abwasser und Strom geschaffen werden können. Diese Fläche war bereits Standort einer Obdachlosenunterkunft, die aufgelöst wurde.
Anwohner äußerten Sorgen vor lärmenden Partys, Müllablagerungen sowie zusätzlichem Fahrzeugverkehr. Bürgermeister Rainhard Zug und Amtsleiter Bernd Mahns schilderten, dass in diese Unterkünfte nach Möglichkeit Familien ziehen sollen. Dafür werde sich sehr eingesetzt. Garantien könnten aber nicht gegeben werden. Es solle zusammenpassen, so Bernd Mahns.
Bürgermeister Rainhard Zug ergänzte, dass die Betreuung der Menschen in den Unterkünften viel besser sei, als in den 90er Jahren. Es gebe jetzt Sprachkurse, Flüchtlingsbegleiter würden aktiv und regelmäßig Kontakt suchen, Probleme ansprechen, Aufklärung über das Leben in Deutschland und vieles mehr… alles Dinge, die es damals nicht gegeben hätte. In den kommenden Wochen hofft die Stadtverwaltung auf eine Baugenehmigung für die Mobilheime. Bis Ende 2023 sollen sie voraussichtlich errichtet werden. Am Ende des Bürgerdialogs hat Bürgermeister Rainhard Zug dazu aufgerufen, die neuen Nachbarn zu begrüßen und die hoffentlich drei Familien gemeinsam beim Ankommen und ihrer Integration in Glinde zu unterstützen.