Internationaler Frauentag im Jugendzentrum gefeiert
Was haben Tina Turner, Michelle Obama, Frida Kahlo und Gertrud Kille gemeinsam? Alle vier Frauen, sowie noch viele weitere, standen vor wenigen Tagen anlässlich des Internationalen Frauentages bei einem Aktionsnachmittag im Jugendzentrum Glinde „JUZ 24“ im Mittelpunkt der Aktivitäten.
Mitarbeiterinnen der offenen Kinder- und Jugendarbeit hatten zusammen mit der Glinder Gleichstellungsbeauftragen Kerstin Schoneboom sowie der Koordinatorin des Glinder Projektes „Stadt ohne Partnergewalt“ (StoP), Alina Pfeiffer, ein kurzweiliges Programm zusammengestellt. Bei Kaffee und Softgetränken gab es dabei Musik und die Kunstaktion „ICH ALS FRAU“. Höhepunkt war aber die Vorstellung bedeutender Frauen. Jede der Organisatorinnen hatte sich im Vorfeld eine „starke“ Frau ausgesucht und stellte kurz ihren Lebensweg den anwesenden Mädchen, jungen Frauen, Müttern und Frauen vor.
So ließ es sich Kerstin Schoneboom nicht nehmen, die Geschichte der Glinderin Gertrud Kille vorzustellen. Gertrud Kille war eine deutsche Kugelstoßerin und Fünfkämpferin. In den Jahren 1947, 1948, 1951 und 1952 wurde sie Deutsche Meisterin im Kugelstoßen und 1947 Deutsche Meisterin im Fünfkampf. Bei den Olympischen Spielen 1952 in Helsinki wurde sie Fünfte im Kugelstoßen. Sie fiel dabei vor allem immer wieder durch selbstgestrickte Shorts auf, die sie den langen, weiten Hosen der damaligen Sportmode vorzog. So machte sie sich zu einer Vorreiterin in einer Sportart, die für Frauen lange als unschick galt. Gertrud Kille stand stets für die gelebte Gleichberechtigung und Selbstständigkeit der Frau ein. Nach der Olympiateilnahme beendete sie ihre sportliche Laufbahn, um zusammen mit ihrem Ehemann ein Autohaus in Glinde aufzubauen, dessen Leitung sie nach dem Tod ihres Mannes übernahm.