Rückblick Anwohnergespräch Wohnungsanlage für Geflüchtete „Am alten Lokschuppen“ – Außenanlage und Fassade

Vertreter der Stadtverwaltung stellten Bürgerinnen und Bürgern den Stand der aktuellen Pläne dar.
Die Stadt Glinde muss weiterhin Menschen unterbringen, die beispielsweise vor Krieg und Verfolgung nach Deutschland fliehen. Dazu ist die Verwaltung gesetzlich verpflichtet. Dabei versucht sie die Geflüchteten möglichst dezentral, also an verschiedenen Orten der Stadt unterzubringen. Allerdings ist es schwierig passenden Wohnraum zu finden. Damit die Situation auf dem Glinder Wohnungsmarkt einfacher wird, soll in der Straße „Am alten Lokschuppen“ eine Wohnanlage für Geflüchtete entstehen.
Derzeit betreut die Stadt Glinde 426 Geflüchtete. In diesem Jahr hat sie bislang 71 Personen aufgenommen. Diese sind in städtischen Einrichtungen und rund 90 angemieteten Objekten im Stadtgebiet untergebracht. Trotzdem werden aktuell etwa 17 Menschen weniger betreut, als gesetzlich vorgesehen.
Gestern Abend (11. November 24) hat Glindes Bürgermeister Rainhard Zug über den aktuellen Stand der Planung informiert. Dabei ging es um die Gestaltung der Außenanlage und der Fassade. Etwa 20 Anwohnerinnen und Anwohner waren bei der Veranstaltung im Festsaal des Marcellin-Verbe-Hauses dabei.
Außenanlage: Am südlichen und westlichen Rande des angemieteten Grundstücks werden Hecken oder Büsche am Zaun gepflanzt. Aus Bodenaushub der Baustelle entsteht ein kleiner Wall. Zusammen entsteht so ein Sichtschutz zwischen den Häusern der Arthur-Christiansen-Straße und den Wohngebäuden für Geflüchtete. Im südöstlichen Teil des Grundstücks werden ein Sandkasten und eine Doppelschaukel aufgestellt (gesetzlich vorgeschrieben). Die Carports der Nachbarschaft werden als Schallschutz genutzt. Links und rechts neben den geplanten Wohngebäuden sind insgesamt drei Parkplätze vorgesehen. Der Zugang zur Anlage erfolgt über die Straße „Am alten Lokschuppen“. Dort werden auch die zum Grundstück gehörenden Müllcontainer stehen. Die Nachbarschaft äußerte erneut Sorgen über Lärm der Geflüchteten, weil Schlafzimmer zu den neuen Gebäuden ausgerichtet wären. Sie äußerten den Wunsch nach einer mehrere Meter hohen Lärmschutzwand. Bürgermeister Rainhard Zug sagte, dass keine vermehrten Beschwerden über besonderen Lärm aus anderen Einrichtungen vorliegen. Sollte diese an die Verwaltung herangetragen werden, werde mit den Bewohnerinnen und Bewohner darüber gesprochen. Sprachmittler und weitere Personen aus dem Bereich „Flüchtlingsbetreuung“ werden entsprechend aktiviert.
Fassade: Grundsätzlich sind für die Gestaltung der Außenfassade alle RAL-Töne denkbar. Die Stadtverwaltung hatte angemerkt, dass dunkle Töne besser geeignet sind. Verschmutzungen seien dann weniger auffällig. Der Vorschlag einen Grauton, ähnlich wie bei den Mobilheimen „Am Berge“ zu nehmen, wurde angenommen. Das Dach, die Stahltreppen und Außentüren werden in Anthrazit gehalten, Fenster und Rolladen in Weiß.
Weitere Planung: Aktuell wird die Baugenehmigung erwartet. Der Untergrund des Grundstücks muss vom Kampfmittelräumdienst bis in sechs Meter Tiefe untersucht werden. Glinde gehört zu den Gebieten, in denen solche Untersuchungen, wegen möglicher Altlasten des Zweiten Weltkrieges, vorgeschrieben sind. Die Arbeiten sollen zwischen dem 02. und 06. Dezember 24 stattfinden. Im Bereich der Wohngebäude muss das Erdreich etwa zwei Meter tief abgetragen werden. Die Hoffnung ist, dass eingesetzte Sonden so ausreichend Daten liefern. Eventuell müssen Löcher für Sonden gebohrt werden. Nach Erteilung der Baugenehmigung erfolgt der Baustart. Die Gebäude werden innerhalb weniger Tage errichtet. Die voraussichtliche Fertigstellung ist Ende März. Witterungsbedingt kann es Verzögerungen geben. Es wird dann ein Besichtigungstermin folgen.
Für die Errichtung der Gebäude erhält die Stadt Glinde 800.000 Euro an Fördermitteln. Das Gesamtprojekt ist mit rund 1,6 Millionen kalkuliert.
Grafiken und Bilder sind in der verlinken Präsentation sichtbar.